Qualitätsmanagement - Kernwissen
Informationen zum Verwaltungsmanagement-Studium an der FH Bund, Brühl, Version 1.1

1. Curriculum (in Klammern: nicht verbindliche Themenbeispiele)
GS

4.7.4 Qualitätsmanagement (als Instrument des Neuen Steuerungsmodells) (Themenbeispiele: Qualitätszirkel; Produkt- und Kundenorientierung)

 
HS I 8.62.2 Qualitätsmanagement (Der kontinuierliche Veränderungsprozess; Systeme, z. B. TQM, EFQM, ISO 9000 ff.; Leitbild, Corporate Identity, Zielvereinbarungen; Aufbau und Einführung eines QM-Systems; Qualitätszirkel)
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2. Kernwissen
3. Aufgaben
   

Neuere Aufgaben und Lösungshinweise als schriftliches Studienmaterial! B.K. 2003-10-11

  1. Diskutieren Sie die folgende Aussage:
  2. "Qualität können wir uns in Zeiten knapper Kassen nicht leisten." (Lösungshinweis)
  3. Erläutern Sie, welchen Beitrag die Kosten- und Leistungsrechnung zur Qualität im Sinne des Qualitätsmanagements leisten kann.
  4. Unterstellt, das BMI hätte in Berlin eine eigene Druckerei aufgebaut. In dieser Druckerei soll Qualitätsmanagement eingeführt werden. Nennen Sie die wesentlichen Voraussetzungen und Schritte für die Einführung von QM in der Druckerei.
  5. Auswahlfragen (Bearbeitungszeit: 10 Min.) (Lösungshinweis)
  6. Kreuzen Sie an, ob die Aussage richtig oder falsch ist.
 

r

f

1. 

Im Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9000 ff.

   
a)

werden die Qualitätsstandards durch die Normen definiert

   
b)

bedeutet „Qualität“ vor allem die Produktqualität

   
c)

wird das Verfahren der Produktion ausführlich dokumentiert

   
d)

beginnt die Einführung von Qualitätsmanagement mit der Gewinnung der Mitarbeiter an der Basis

   
e)

ist die Erreichung der Qualitätsstandards vor allem durch Fehlervermeidung statt durch Kontrollen sicherzustellen

   
f)

müssen die Mitarbeiter mehr oder härter arbeiten als ohne Qualitätsmanagement

   
g)

sind vermehrte Endkontrollen erforderlich

   
h)

steigen die Kosten für die Produkte und Dienstleistungen

   
i)

erfordert die Zertifizierung Selbstbewertung und externes Audit

   
2.       

Qualitätsmanagement in der öffentlichen Verwaltung des Bundes

   
j)

  ist zum Teil problematisch, weil es keine Kunden wie in der Privatwirtschaft gibt

   
k)

ist generell nicht anwendbar

   

(Lösungshinweis)

  1. Qualitätsmanagement - Fallbeispiel (30 Min.) (Lösungshinweis)
  2. Diskutieren Sie die Aussagen des "Qualitätsleitbildes" der Abteilung IV des BVA (nachfolgend auszugsweise wiedergegeben) im Hinblick auf "Qualitätsmanagement". Mögliche Fragestellungen:
    1. Trifft die Aussage in der Präambel zu, Qualitätsmanagement diene dazu, gute Arbeitsergebnisse wirtschaftlich herzustellen?
    2. Sind die Aussagen und Zielfestlegungen im Rahmen von Qualitätsmanagement geeignet? Lassen sie sich unter Umständen zu geeigneten Festlegungen weiterentwickeln?
    3. Fehlen wesentliche Elemente eines Qualitätsmanagementsystems?
  3. Die Todesfälle des Dr. Shipman
  4. Mindestens 236 Menschen fielen dem Arzt Dr. Shipman zum Opfer, ermittelte Prof. Richard Baker in einem Bericht für die britische Regierung. Es könnten auch 345 gewesen sein[2]. Der Bericht stützt sich u.a. auf die Zahl der Todesfälle im Vergleich zum Durchschnitt anderer Arztpraxen sowie auf den Todeszeitpunkt: die meisten Shipman-Patienten starben gegen 15 h, während die Werte anderer Arztpraxen für diese Zeit eher eine unterdurchschnittliche Todesrate ergaben.

    Der Verfasser des Berichts unterrichtet an der Universität in Leicester das Fach "Qualität in der Gesundheitsversorgung".

    Was hat das Vorgehen von Prof. Baker mit "Qualitätsmanagement" zu tun? Was könnte der Grund sein, dass man gerade einem "Fachmann für Qualität in der Gesundheitsversorgung" diesen Auftrag erteilt hat?

 


Anhang 1: Auszug aus dem Qualitätsleitbild des BVA[1]

A Präambel

… 6. … Qualitätsmanagement dient dazu, gute Arbeitsergebnisse wirtschaftlich herzustellen (Erfolg der Abteilung).

B Unter Qualität wird in der Abteilung IV verstanden:

  1. Klare Führungsentscheidungen im Bewusstsein der Führungsverantwortung.
  2. Alle in der Abteilung IV arbeiten vertrauensvoll zusammen.
  3. Mitarbeiterförderungen und Mitarbeiterbeteiligung werden weiterentwickelt (Mitarbeiterorientierung).
  4. Verständnis für Zusammenhänge über die Grenzen des eigenen Aufgabenbereiches hinaus und das Bewusstsein für den Wert der eigenen Arbeit sind selbstverständlich (Wertorientierung).
  5. Die Arbeitsabläufe werden ständig verbessert und angepasst (Prozessorientierung).
  6. Die Arbeitsergebnisse sind fachlich korrekt, zweckmäßig und nachvollziehbar (Produktorientierung).
  7. Die konkrete Lebenssituation des Darlehensnehmers wird ermittelt und einzelfallgerecht behandelt (Darlehensnehmerorientierung)

D Unter erfolgreicher und wirtschaftlicher Bearbeitung wird in der Abteilung IV verstanden:

  1. Eine gleichartige Bearbeitungspraxis wird sichergestellt.
  2. Die Arbeitsabläufe und Arbeitsumgebung werden ständig unter Berücksichtigung des Entwicklungsstandes der Büro- und Informationstechnik verbessert.
  3. Der erfolgreichen und wirtschaftlichen Bearbeitung dient auch das Vorschlagswesen zu Verbesserungen.
  4. Die Aufgaben werden zügig, kostengünstig und mit möglichst geringem Aufwand erledigt.

E Unter dem Darlehensnehmer als Partner wird in der Abteilung IV verstanden:

  1. Der Darlehensnehmer wird schnell, bürgerfreundlich und umfassend beraten.
  2. Die individuellen Belange des Darlehensnehmers werden im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten berücksichtigt.
  3. Die Mitarbeiter informieren ihn über seine Rechte und Pflichten. Sie schöpfen Handlungsspielräume aus.
  4. Die rechtlichen Vorgaben sowie deren Umsetzung werden nachvollziehbar dargestellt.

Anmerkungen [1]   Formatierung geändert, Nummerierung ergänzt

[2]  Berichte in verschiedenen Zeitungen Anfang Januar 2002, z.B. in Die Welt vom 8. Januar 2001, S. 10


5. Informationsquellen (Literatur, Internet-Adressen)
 

Siehe im Online-Verwaltungslexikon olev.de

Stand der Bearbeitung: 2003-10-11

Verantwortlich und © CopyrightProf. Dr. Burkhardt Krems
Köln, 2007-01-15 . Kontakt | Impressum