Kompetenz- und Lernziele "Statistik":
nicht weniger als die Bildungsstandards 10. Klasse

(Beitrag in Verwaltungsmanagement.Info, Version 1.0)

Die Kompetenz- und Lernziele für das Fach "Statistik" bauen auf der in der allgemeinbildenden Schule vermittelten Qualifikation auf. Sie sollten deshalb die Bildungsstandards berücksichtigen, die bereits für die Schule gelten, sie sichern und ausbauen - aber nicht hinter ihnen zurückbleiben (das wäre ein Verstoß gegen die Prinzipien, die HRK und KMK für das Studium definiert haben).

In der Praxis wird das zu wenig beachtet. Es finden sich Laufbahnprüfungsklausuren, in denen verlangt wird, aus einer Reihe von Daten Mittelwert und Median zu ermitteln. Das ist Stoff der 5. Klasse! Andererseits verlassen die Absolventen des Studiums nach erfolgreicher Abschlussprüfung oft, ohne auch nur in nennenswertem Umfang die Interpretation von Statistiken geübt zu haben. Selbst einfache Interpretationsprobleme sind ihnen unbekannt mit der Folge, dass sie weder die Problematik der Fehlergrenze kennen noch die Bedeutung der Streuung (Standard-Abweichung) oder die Regeln, nach denen aus verschiedenen Datenreihen Ursache-Wirkungs-Beziehungen abgeleitet werden können (Problematik von Korrelationen).

Andererseits gibt es viele theoretischen und begrifflichen Lernziele, die für die Kompetenz (im Sinne in der Praxis verwertbarer Handlungsmöglichkeiten) nicht relevant sind, sondern allenfalls für Statistik-Experten. Im Rahmen des Verwaltungsstudiums werden aber Statistik-Nutzer (vorrangig) und Produzenten einfacher Statistiken (zum Teil) ausgebildet!

Der entsprechende Teil von Bildungsstandards für das Niveau "Hauptschulabschluss" wird im folgenden dokumentiert.

Auszug aus:
Beschlüsse der Kultusministerkonferenz: Bildungsstandards im Fach Mathematik für den Hauptschulabschluss. Beschluss vom15.10.2004

(L 5) Leitidee Daten und Zufall

Die Schülerinnen und Schüler

  • werten graphische Darstellungen und Tabellen von statistischen Erhebungen aus,
  • planen statistische Erhebungen,
  • sammeln systematisch Daten, erfassen sie in Tabellen und stellen sie graphisch dar, auch unter Verwendung geeigneter Hilfsmittel (wie Software),
  • interpretieren Daten unter Verwendung von Kenngrößen,
  • reflektieren und bewerten Argumente, die auf einer Datenanalyse basieren,
  • beschreiben Zufallserscheinungen in alltäglichen Situationen,
  • bestimmen Wahrscheinlichkeiten bei Zufallsexperimenten.

 

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Verantwortlich und © Copyright:
Prof. Dr. Burkhardt Krems
, Köln,
2007-07-18
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